Das Osterreiten
Wer schon einmal um die Ostertage in der Lausitz war, dem sind vielleicht lange Züge mit festlich gekleideten Reitern auf geschmückten Pferden aufgefallen, die in recht großen Gruppen von einer Gemeinde in die andere unterwegs waren. Sie halten die alte Tradition des "Osterreitens" aufrecht. Die Reiterprozessionen besuchen die Gemeinden gegenseitig, um die frohe Botschaft zu verkünden, das Christus auferstanden ist.
Dabei wird von teilnehmenden Priestern auch der Ostersegen verkündet, verbunden mit dem Gebet für ein gedeihliches Wachstum der Saat. Diese Saatreiterprozession wird umgangssprachlich als Osterreiten bezeichnet.
War das Osterreiten früher auch in anderen Gegenden verbreitet, wie in Schlesien und Böhmen, so hat sich dieser Brauch bis heute in der Oberlausitz gehalten, in katholischen, sorbischen Gemeinden.
Die Reiter sind zu den Prozessionen schwarz gekleidet, mit weißem Hemd und schwarzer Fliege, Zylinder und weißen Handschuhen.
Geschirre und Schmuck der Pferde stammen meist aus dem Besitz der Reiter selbst, die große Zahl der Pferde muss oft durch Pferde aus dem Umland bis hin zu Leipzig, Dresden und Frankfurt aufgestockt werden.
Im Anschluss an den Osterritt wechselt durchaus mal das eine oder andere Pferd den Besitzer.
Die Routen sind traditionell festgelegt, die einzelnen Prozessionen dürfen sich nicht kreuzen.
Das Osterreiten ist sicher ein Ereignis, das nicht nur für Pferdebegeisterte sehenswert ist und so eben nur in der Oberlausitz stattfindet.