Chronik der Oberlausitz

50.000 - 8.000 v.u.ZFundstellen bei Burk/Bautzen belegen eine Besiedlung der Oberlausitz bereits aus der Jüngeren Altsteinzeit

1.500 v.u.Z

Gräberfelder in Niederkaina stammen aus der Mittleren Bronzezeit

800 v.u.Z

Ringwälle entstanden (Volksburgen, in denen Dörfer und Siedlungen bei Gefahr Zuflucht fanden)

3./4. Jahrhundert

besiedelt mit germanischen Stämmen, die durch Völkerwanderung nach Westen weiterzogen

6. Jahrhundert

Neubesiedlung der Oberlausitz durch den slawischen Stamm der Milzener;
Siedlungsinseln gab es um Bautzen, Zittau (Name:"Zagost") und Görlitz (Name:"Besunzane")

um 10. Jahrhundert

Das Volk der Milzener unterlag in etwa einhundert Jahre andauernden Kriegen; seine Geschichte lebt seither in den Herzen der Sorben fort.

1018

Der "Friede von Bautzen" beendete die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem deutschen Reich und Polen. Die Oberlausitz gehört seitdem dauerhaft zum Deutschen Reich.

12. Jahrhundert

Durch eine starke Bevölkerungszunahme in Europa setzte eine Besiedlungswelle in den wenig besiedelten Gebieten östlich von Elbe und Saale ein. Förderer des Zuzugs in die Oberlausitz waren die böhmischen Könige, vor allem Ottokar I. Zahlreiche Dorf- und Stadtgründungen folgten, so z. B. aus den Kaufmannssiedlungen Kamenz, Bautzen, Görlitz, Lauban (entlang der Fernstraße "via regia" von West nach Ost) sowie Löbau, Zittau und Bischofswerda - Gründung von Herrschaftssitzen durch Zuzug deutscher Adelsgeschlechter

um 1250

mit nachlassendem Zuzug deutscher Siedler gab es in der Oberlausitz
- einen rein sorbischen Teil im Gau Milska
  (um Bautzen)
- einen rein deutschen Teil in den Gebirgen und
- eine deutsch-sorbische Mischbevölkerung
  in der Oberlausitzer Heide

1346

Gründung des Oberlausitzer Sechsstädtebundes mit den Städten Bautzen, Görlitz, Kamenz, Lauban, Löbau und Zittau zum Schutz des ungehinderten Handelsverkehrs vor räuberischen Überfällen und zur Wahrung des Landfriedens

seit 15. Jahrhundert

einheitliche Landesbezeichnung "Oberlausitz" mit wechselnder Landesherrschaft, aber immer unter der geistlichen Zugehörigkeit zum Bistum Meißen

1463

Die Pest fordert in der Oberlausitz so viele Opfer, dass die Überlebenden nicht einmal die gesamte Ernte einbringen konnten.

bis 1469

Abwendung von böhmischer Herrschaft zum neuen Landesherrn, dem ungarischen König Matthias Corvinus

1475

Die Pest forderte wieder viele Opfer.

1490

Herrscherwechsel zu König Wladislaw von Polen und Böhmen

1525

Feuersbrunst in Görlitz

1526

Im Verband mit Böhmen fiel die Oberlausitz dem Hause Habsburg zu.

1595

Hochwasser forderte in Zittau, Eibau, Oderwitz und Hainewalde viele Opfer.

Reformationszeit

Lösung vom Bistum Meißen; die Oberlausitzer Landstände entschieden über die Einführung der Reformation;
- Katholische Klöster blieben unangetastet und behielten ihre Selbstständigkeit
- Kirchen, die einer Standesherrschaft, einem Rittergut oder einem Stadtrat unterstanden, wurden evangelisch (überwiegender Teil)
- römisch-katholisch wurden Kirchen durch Gegenreformation oder blieben die Kirchen, über die ein Kloster oder das Domstift Bautzen das Patronat innehatten

1608

Einer der größten Stadtbrände vernichtete drei Viertel der Stadt Zittau.

1616

Durch eine große Dürre fiel die Ernte sehr schlecht aus und verursachte große Hungersnot.

1620, 1634

Feuersbrünste in Bautzen

1618-1648

Im Dreißigjährigen Krieg zwischen Deutschland, Österreich, Frankreich, Dänemark und Schweden hatte die Oberlausitz die Hälfte ihrer Einwohner verloren; das halbe sorbische Volk war ums Leben gekommen und die Städte lagen in Schutt und Asche.

1635

Durch den Prager Frieden Übergang an Sachsen unter Herrschaft des Kurfürsten von Sachsen, der damit Markgraf der Oberlausitz wurde; die eigene Oberlausitzer Verfassung blieb bis Anfang des 19. Jahrhunderts bewahrt, die u.a. ein gleichberechtigtes Nebeneinander Deutscher und Sorben ermöglichte.

1679

Die Pest kehrte wieder und forderte ihre Opfer.

1691, 1717, 1726

erneute Feuersbrünste in Görlitz

1709, 1720

Großfeuer in Bautzen

1722

Gründung der Brüdergemeine mit Aufbau der Siedlung Herrnhut durch Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf

1756-1763

Preußen marschierte im Krieg gegen Österreich ohne Kriegserklärung in Sachsen ein; in diesem Siebenjährigen Krieg wurde die Oberlausitz besonders hart von den Kämpfen betroffen. In der Schlacht bei Hochkirch wurde 1758 den Preußen die schwerste Niederlage des gesamten Krieges beigebracht.

1771/1772

erneute Hungersnot

Anfang 19. Jahrhundert

Die preußische Eroberungspolitik unter König Friedrich August II. strebte weiter nach Einverleibung des Kurfürstentums Sachsen, die Gelegenheit bot sich endlich während der Befreiungskriege gegen Napoleon.

1813

Bischofswerda wurde durch einen Großbrand fast vollständig zerstört.

1813

Sieg der verbündeten Preußen, Österreicher und Russen über die Franzosen (im Bündnis mit Sachsens König) in der Völkerschlacht bei Leipzig

1815

Teilung der Oberlausitz durch Beschluss der europäischen Mächte auf dem Wiener Kongress in sächsische und preußische Oberlausitz

1880

Das schlimmste Hochwasser richtete große Schäden an.

nach 1945

Nach dem Zusammenbruch Deutschlands war der größte Teil der Oberlausitz im Land Sachsen wieder vereint.

1952

Durch Verwaltungsreform in der DDR wurden die Länder aufgelöst und in Bezirke unterteilt, wodurch die Oberlausitz wieder geteilt wurde.

nach 1990

Seit Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten zur Bundesrepublik Deutschland ist der größte Teil des alten Markgrafentums Oberlausitz innerhalb des Freistaates Sachsen wieder vereint.

Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise zu fehlerhaften Angaben oder weitere Informationen nehmen wir Öffnet internen Link im aktuellen Fensterhier dankend entgegen.